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Rohr 2003

Rohr 2003

Wir schreiben das Jahr 2005, ganz Deutschland ist unter einer Jahrhundertflut begraben worden. Ganz Deutschland? Nein, ein kleines Dorf in Niederbayern konnte mit seinen Schutzwällen den Wassermassen standhalten. Und so zieht in JA-ler-Kreisen das Gerücht umher, dass auch dieses Jahr wieder Ostern in Rohr stattfinden wird. Und so machen sich viele auf den Weg, mit Flüßen, U- und Tretbooten und treffen zwei Tage vor Ostern in dem Klosterdörfchen ein...

 

So begann die Vorgeschichte des Planspiels, dass uns am Ostersamstag den Spätnachmittag beschäftigte, aber nicht nur in der Phantasie bzw. der Zukunft, sondern auch in Wirklichkeit hatten wieder viele Deutsche und Tschechen den Weg nach Rohr gefunden, um, mal besinnlich, mal lachend und krachend das Osterfest zu feiern.

Kommunikation war das Thema, dem wir uns in den Arbeitskreisen widmeten und bei deren Wahl sich viele schon schwer taten, so gut war einfach das Angebot. Und somit war es auch nicht verwunderlich, dass beim Frühstück Sätze fielen wie "Könntest Du mir mal bitte die Butter reichen, da ich das Bedürfnis habe, mir ein Brot zu streichen, damit es mir gut geht. Bist Du damit einverstanden? - oder manche sich quer über die Tische lautlose Nachrichten mit Hilfe des Fingeralphabets zukommen ließen. Die Teilnehmer, die darüber nur den Kopf schüttelten oder sich verwundert denselben kratzten hatten sich in ihren Arbeitskreisen dann wohl mit der Kommunikation von Völkern und in der Familie beschäftigt.

Neben all der Kommunikation, den Abenden in Teestube und Bar, dem offenen Singen mit Lars und den KAKs, bei denen alle ihre musikalischen, kreativen, tänzerischen oder sportlerischen Fähigkeiten voll ausleben konnten, gab es aber auch immer wieder ruhige Momente. Gottesdienste, Nachtwache, Kreuzweg, abendliche Meditation, Statio und natürlich die Osterliturgie gaben jedem die Möglichkeit in aller Ruhe und Besinnlichkeit in sich zu gehen oder das Gespräch mit Gott zu suchen.

 

Als zusätzlichen Programmpunkt präsentierte das Team aus Hanni, Jutta, Uli und Martin den Teilnehmern die in Tschechien sehr bekannte Schriftstellerin Tereza Boucková , jüngste Unterzeichnerin der Charta™77, die aus ihrem Buch "Indianer lauf!" vorlas. Das Theaterstück "Der Ackermann und der Tod", das wir am Samstagabend von zwei professionellen Schauspielern aufgeführt bekamen, war eine gute Gelegenheit, gerade für JA-Neulinge, sich mit dem Ursprung der AG und somit auch der JA auseinander zu setzen und mehr darüber zu erfahren.

 

Und wieder einmal wurde vielen klar, was man doch für ein Glück hat, dass man jedes Jahr nach Rohr fahren kann und dort fünf Tage erLEBEN darf, die den leeren Akku wieder aufladen, die einem die Möglichkeit geben, neue Kraft zu tanken oder die in einem Emotionen wecken, die man sonst nirgendwo findet.

Aber wir sind alle darauf angewiesen, dass es Leute gibt, die sich bereit erklären das Team zu machen, die sich für ein "Ostern in Rohr" einsetzen, die AKs oder KAKs leiten, organisieren und helfen. Und so war es vielleicht kein Zufall, dass gerade dieses Jahr das Planspiel mit dem Titel "Rettet das Osterfest" durchgeführt wurde, bei dem zwar jeder in eine andere Rolle schlüpfen, aber sich auch Gedanken machen konnte, wie er/sie persönlich zur Rettung des Osterfestes beitragen kann.

Und zur Freude und Erleichterung vieler wurde die Liste, die am Ostersonntag bei der Party aushing immer voller, mit Namen von Leuten, die in Zukunft gerne mitarbeiten möchten.

Und somit sollte es auch keine Frage sein, wo es 2004 Mitte April hingeht: "Nach Rohr natürlich, das Osterfest retten!"

Martin Neudörfl

 

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