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Kein Tagebuch eines Erstlings

aus: JA-Heft 2/2008

Der „Klee Lekscha“ – wie er die JA für sich entdeckt!
Zuerst einmal eine kleine Vorstellung meiner Wenigkeit: Mein Name ist Benjamin Lekscha, bin 17 Jahre alt und der kleine Bruder von dem euch sicher bekannten Michael Lekscha („berühmt berüchtigt“ wie er sich selbst vor kurzem beschrieben hat). Rohr 2008 war meine erste Veranstaltung im Rahmen der JA und ich will nun einige meiner Eindrücke wiedergeben die ich in Rohr gewonnen habe. Aber damit veröffentliche ich kein Tagebuch, da ihr - die ihr schon öfters in Rohr wart - den Ablauf wahrscheinlich zum größten Teil sowieso kennt.

Ich bin eigentlich mit dem Vorurteil nach Rohr gekommen, es sei dort sehr konservativ: Kloster usw. Aber schon als ich dort angekommen bin, wurde ich nicht wie erwartet von ein paar strengen Mönchen in Ordenskluft (wogegen ich eigentlich auch nichts gehabt hätte), sondern von netten Studenten mit merkwürdigen, auf die Brust geklebten Plakaten mit Aufschriften wie z. B. „Außenminister“ begrüßt.

Icebreaker Kennenlernspiel
Meine ganze Vorstellung von dem Aufenthalt in Rohr war zuerst einmal über den Haufen geworfen. „Naja,“ dachte ich mir „vielleicht kommen die Mönche ja später.“ Zunächst bezog ich mein Zimmer im dritten Stock. Nach dem Kennenlernen meiner zwei (übrigens sehr interessanten) Zimmerkollegen Jan (vor allem von ihm konnte man vom Äußeren definitiv nicht darauf schließen, dass er konservativ eingestellt wäre) und Moritz (die zwei musste ich mindestens namentlich bennenen J) begannen die Kennenlernspiele im „Prager Saal“. Weiter werde ich die nicht erläutern, da ihr sie wahrscheinlich alle schon in und auswendig kennt (und ich komplett versagt habe). Aber entgegen meiner Erwartungen waren auch dort keine ultrakonservative Mönche zu sehen. Langsam bekam ich das Gefühl, es würde hier doch etwas liberaler ablaufen, als ursprünglich gedacht hatte. Spätestens nach den Kennenlernspielen, als ich nun Einige ein winzig kleines bisschen besser kannte, wusste ich, dass auch hier in einem Kloster recht verrückte (aber zu deren Verteidigung: dafür sehr intelligente) Personen auftauchen konnten.

Thematischer Teil-langweilig und doof?
Nach diesem ersten Abend begannen Veranstaltungen, Vorträge und Arbeitskreise die sich gegenseitig übertrumpften. Ein Ereignis war besser als das andere. Von den Vorträgen, die von Personen gehalten wurden, die wirklich über diese Themen Bescheid wussten und ihr Wissen effizient weiter geben konnten bis zu den Arbeitskreisen, die an Spass und Einfallsreichtum nicht zu übertreffen waren.

Natürlich, das muss ich an dieser Stelle erwähnen, gab es Situationen die ich mir etwas besser vorstellen konnte aber das war eher selten der Fall.

„Deutsch-mittelosteuropäisch-verbindend-christlich-katholisch“
Was mich allerdings am meisten beeindruckt hat, war der Hintergrund der bei jeder Aktivität vorhanden war. Egal wie weit unsere Machenschaften von diesem Hintergrund entfernt waren, es lag immer etwas, sagen wir: „deutsch-mittelosteuropäisch-verbindendes-christlich-katholisches“ in der Luft. So konnte man an einem Tag einen (übrigens sehr interessanten) Vortrag über die soziale Marktwirtschaft aus Sicht eines Arbeitgebers lauschen, dazu Fragen stellen und an einem Anderen wiederum nachts von 3 bis 4 Uhr in der Kirche die Nachtwache am Grabe Jesu halten. Eine perfekte Zeit zur Besinnung. Ein Mix aus Intelligenz, Humor, Spass, Katholizismus, guter Organisation und einem interessanten Motto ergeben das perfekte Süppchen „Ostern in Rohr“. Ich bin sehr stolz darauf, davon kosten zu dürfen.


Geistlicher AbschlussZum Abschluss habe ich zwar das Bedürfnis „Gott segne euch“ zu sagen aber ich bin weder in der Position noch aus modischen Gründen willens, das zu sagen. Deswegen sage ich lediglich ein allgemeingültiges, dennoch auf diesen Artikel recht gut passendes, vielleicht etwas abgedroschen klingendes aber feucht fröhliches: Amen.
 

Euer Beni Lekscha