Deutsch-Tschechisch-Slowakisches Silvester in Weil der Stadt

„Grenzen? Überwinden!“ – und dabei gemeinsam feiern, das war beim traditionellen deutsch-tschechisch-slowakischen Silvester der Jungen Aktion problemlos möglich. 

Zum Jahresende trafen wir uns am 28. Dezember in Weil der Stadt, wo wir von viel Schnee, Temperaturen unter null Grad, alten Freunden und neuen Bekannten begrüßt wurden.

Landesgrenzen hatten viele der Teilnehmer schon bei ihrer Ankunft hinter sich gelassen und Kulturgrenzen gibt es für junge Menschen aus Mitteleuropa ohnehin keine. Dank der täglichen „I like to mluvit“-Zeit, in der Christoph Mauerer uns mit seiner Begeisterung für die tschechische, slowakische und deutsche Sprache ansteckte, sowie der jederzeit gewährleisteten Übersetzung, rückte auch die Sprachbarriere in diesen Tagen in den Hintergrund. 

So war es möglich, die Grenze zwischen den unterschiedlichen Generationen in den Mittelpunkt zu stellen. Schon die Zusammensetzung der Teilnehmer war dementsprechend ein wenig bunter als gewöhnlich: Zu den Jugendlichen zwischen 15 und 26 kamen diesmal auch Vertreter anderer Generationen hinzu. In immer wieder unterschiedlich zusammengesetzten Gruppen haben wir die Unterschiede zwischen den Generationen kennengelernt, aber auch Gemeinsamkeiten festgestellt. So wurde zum Beispiel deutlich, dass die Meinungen zu Themen wie Vertreibung, Mauerfall und Samtene Revolution, dem EU-Beitritt Tschechiens und der Slowakei, sowie aktuellen Kommunikationstechnologien, in den verschiedenen Altersgruppen je nach Erleben und dem eigenen Bezug dazu durchaus variieren. Oft konnte diese Erkenntnis und der Austausch darüber aber die eigene Sicht verändern und ergänzen. 

Dass wir insgesamt eine sehr gut funktionierende Gruppe sind, durften wir beim Lösen der Aufgabe, unsere „Insel Weil“ vor einer herannahenden Flutwelle zu retten, beweisen. In drei starken Teams durfte jeder mitdiskutieren und seine Vorschläge einbringen. Die Verbrüderung von Anarchos und Konservativen hat gezeigt, dass übliche Grenzen für uns absolut keine Rolle spielen, und wir haben die Herausforderung, einen Konsens zu finden, gemeistert und uns in letzter Sekunde auf einen Kompromiss geeinigt.

Zusätzlich bereichert wurde unser Treffen durch Mitglieder der Ackermann-Gemeinde aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart, die uns Gesellschaft leisteten. So wurden unseren Überlegungen und Gesprächen noch weitere Meinungen, Erfahrungen und Erlebnisse hinzugefügt. Schön zu sehen war aber, dass die Werte, die wir den „Menschen von morgen“ mit auf den Weg geben möchten, die gleichen bleiben – egal, ob wir die Vertreibung miterleben mussten oder in einem Europa ohne Grenzkontrollen großgeworden sind.

Ein weiterer Programmpunkt der Silvesterbegegnung war an diesem Tag ein Besuch der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart, wo wir in Kleingruppen von den Ackermännern an jeweils unterschiedliche Orte geführt wurden, die sie für uns ausgesucht hatten, und von ihnen die Stadt gezeigt bekamen. Zum Tagesablauf gehörten außerdem die morgendliche Statio, sowie die Meditation am Abend, die den Tag abrundeten und während derer Samuel Raz es schaffte, uns Tag für Tag Lieder im Chor beizubringen und uns zu begeisterten Sängern machte. Auch die Heilige Messe, die wir am Silvesternachmittag gemeinsam mit Vikar Peter Bretl feiern konnten, wurde von Musik begleitet und von der jüngsten Generation mitgestaltet. Der Höhepunkt und Abschluss des Treffens war schließlich die Silvesterfeier, bei der wir mit guter Laune und leckerem Essen, mit viel Spaß und Sternpolka tanzend das alte Jahr verabschiedeten und das neue mit wunderbarer Aussicht auf Weil der Stadt begrüßten. 

Für mich war es die erste Begegnung mit der JA und ich bin sehr froh, dass ich teilnehmen konnte. Ich bin mit viel Vorfreude angekommen und um einige schöne Erinnerungen und wertvolle Freundschaften reicher wieder gegangen. Ich werde wohl an keinem Obststand mehr vorbeigehen können ohne an unseren Mango-Song zu denken.

Für die tolle Zeit möchte ich mich bei allen Teilnehmern, vor allem aber auch beim Team bedanken, das mit seinem Einsatz und sehr viel Arbeit das Gelingen gesichert hat! Ich freue mich darauf, möglichst bald einige von euch wiederzusehen und wünsche allen JAlern an dieser Stelle noch einmal ein glückliches Jahr 2015!

Natascha Hergert